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Trockene Wände – Behagliche Räume

Die Temperierung der Gebäudehüllflächen

Seit mit der Energieeinsparverordnung EnEV die Luftdichtigkeit der Gebäudehülle vorgeschrieben wird und Brennstoffkosten für die Heizung kontinuierlich steigen, wird wohl ein Problem immer wieder Sorgen bereiten: sparsames Heizen und ungenügendes Lüften der Räume bewirken, dass der in der Raumluft enthaltene Wasserdampf über den Luftaustausch innerhalb der Wohnung an kalten Außenwandflächen unzureichend beheizter Räume kondensiert.

Es ist bekannt, dass feuchte Bauteile schlechtere Wärmedämmeigenschaften besitzen als im trockenen Zustand. Somit werden die feuchteren Wandabschnitte durch verstärkte Wärmeabgabe an die Außenluft eine nun noch geringere Oberflächentemperatur auf der Innenseite der Wand aufweisen und zu vermehrter Kondensatbildung führen. Diese Feuchte in Verbindung mit modernen Putzsystemen und organischen Substanzen wie Tapeten und Dispersionsfarben liefert den idealen Nährboden für das Wachstum von Schimmelpilzen.

Ein alternatives Heizsystem zur konventionellen Konvektorenheizung stellt die Hüllflächentemperierung (Prinzip nach H. Großeschmidt) dar. Die Wärme wird dabei nicht beliebig über die Raumluft verteilt, sondern es werden gezielt die Innenseiten der Gebäudehüllflächen versorgt. Im Gegensatz zu bekannten Wandflächenheizungen, bei denen ganze Heizleitungsregister aus Kunststoffrohren ähnlich einer Fußbodenheizung in den Wandputz eingearbeitet werden, erfolgt hier der Einbau von Kupferleitungen paarweise im Sockel- sowie im Brüstungsbereich im verputzten Wandschlitz. Diese können jederzeit mit handelsüblichen Metalldetektoren geortet werden.

Die erzeugte Wärme wird bei diesem Prinzip vorrangig als Strahlungswärme gleichmäßig in den Raum hinein abgegeben. Die Raumluft erwärmt sich indirekt über den Wärmeaustausch mit allen im Strahlungsaustausch mit der Außenwand stehenden Oberflächen von Innenwänden und Inventar. Bei gleichem Wärmeempfinden kommt das System so mit einer 2°C bis 3°C niedrigeren Raumlufttemperatur aus. Durch den Wegfall von Raumluftumwälzungen und damit verbundenen Staubaufwirbelungen entsteht ein gesünderes Raumklima und höhere Behaglichkeit.

Mit der im Vergleich zur Konvektionsheizung niedrigeren Raumlufttemperatur und geringeren Luftbewegung nimmt auch bei gleicher relativer Luftfeuchtigkeit der absolute Feuchtegehalt der Luft ab. Wasserdampf in der Raumluft kann an den höher temperierten Außenwandflächen nicht mehr kondensieren. Die Außenwandbauteile bleiben so nahezu vollständig trocken und haben ein hohes Wärmedämmvermögen. Schimmelpilzwachstum ist damit nicht mehr möglich. Als weitere Vorteile können Trockenlegung und Schadsalzinaktivierung gering belasteter Wände genannt werden.

Der Jahresenergiebedarf für dieses Heizsystem ist günstiger als bei konventioneller Klimatisierung bzw. Beheizung. Geringere Lüftungswärmeverluste infolge abgesenkter Raumlufttemperaturen überwiegen die evtl. geringfügig höheren Transmissionswärmeverluste über die Außenwände. Durch Dokumentation des Brennstoffverbrauches an von meinem Büro bereits realisierten Objekten kann der geringe Heizwärmebedarf bestätigt werden.

Dipl.-Ing. Jürgen Weise